Bei Rekordtemperaturen (37 Grad!) hat Perseus gemeinsam mit young+restless, dem Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) und rund 150 Gästen ein ausgelassenes Cybersecurity-Sommerfest über den Dächern Berlins gefeiert
Der Entwicklungsstand der Cybersicherheit in Deutschland lässt jedoch eher wenig Grund zum Feiern zu. So hat der Präsident Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V., Hans-Wilhelm Dünn, in seiner Keynote-Ansprache die Schwierigkeiten, vor denen die IT-Sicherheitsbranche steht angesprochen: „Der ‘fight for Talents’ ist eine der größten Herausforderungen.” Kritisch beäugt er den Gegensatz zwischen dem Sicherheitsbedürfnis bei der Internetnutzung und der gleichzeitig mangelnden Bereitschaft zur Einhaltung von Sicherheitsstandards: “No Backup, no Mitleid!”.
Die Vorsorge für den Cybernotfall, der immer eine Sicherheitskopie Ihrer Daten enthalten sollte, war auch ein dominierendes Thema bei der anschließenden Paneldiskussion zum Status Quo der Cybersicherheit in Deutschland. „Im Cybernotfall sind schnelles Handeln und eine umgehende Einleitung von Hilfsmaßnahmen gefragt – Zeit kostet in solchen Fällen schnell viel Geld”, so Perseus-Geschäftsführer Richard Renner, “zumal 80 Prozent der Cyber-Attacken über bekannte Schwachstellen laufen“. Trotz des Bewusstseins für Sicherheitslücken im IT-System, bleiben diese Angriffe zunächst unentdeckt. Dieser Meinung war auch Tabea Wilke, Gründerin von Botswatch, die darin eine große Gefahr für mittelständische Unternehmen sieht: “Die Angriffe im #CyberSecurity-Bereich sind erst einmal unsichtbar. Es ist nicht so, dass ein Haus einstürzt oder brennt”.
Der Eindruck einer mangelnden Durchdringung digitaler Themen wurde auch von einer Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstitut Civey bei der Präsentation der Zahl des Tages bestätigt: 81,6 der Befragten Prozent meinen, dass die Gesellschaft nicht genug auf die Digitalisierung vorbereitet sei, so Civey-Chef Gerrit Richter.
Doch auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie die DSGVO, stellen kleine und mittlere Unternehmen vor große Probleme. Hans-Wilhelm Dünn erkennt hier keine hinreichende Eindeutigkeit des IT-Sicherheitsgesetze. Richard Renner sieht darin den Grund für Unsicherheiten bei Unternehmen, auch noch ein Jahr nach Inkrafttreten der DSGVO.
Den hitzigen Temperaturen und dem Nachholbedarf in der Cybersicherheit zum Trotz, haben sich die Teilnehmer und die Gäste zu einem Grillfest auf der Dachterrasse des Fintech-Hubs H:32 und “angenehmen 30 Grad” versammelt und weiter diskutiert.
Der Dank gilt an dieser Stelle unseren Mitorganisatoren vom young+restless und Mekolab, dem BVMW, den Community Stallwächtern, der Wibicon Unternehmensberatung, Civey und der de:Hub-Intitiative, die diese Veranstaltung gefördert hat.