Hunderte Politiker und Prominente sind Opfer eines Hackerangriffs geworden. Private Daten, wie Telefonnummern, Briefe und Rechnungen, sind unbemerkt veröffentlicht worden.
1. Was ist bei dem aktuellen Angriff geschehen?
Laut eines Berichts des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) haben Hacker persönliche Daten von Personen aus dem öffentlichen Leben auf Twitter sowie in einem Blog veröffentlicht. Betroffen sind hunderte Politiker aus dem Bundestag, aus Brandenburg, aber auch Künstler, Journalisten, YouTuber und Prominente wie der Satiriker Jan Böhmermann oder der Musiker Marteria. Dabei wurden Telefonnummern und Privatadressen veröffentlicht. Medienberichten zufolge sollen auch Bilder von Personalausweisen, Kreditkartendaten und Briefe oder Rechnungen verbreitet worden sein.
Von Außen betrachtet, ist der Angriff als mittelschwer einzuordnen. Es sind – bis jetzt – keine vertraulichen Daten veröffentlicht worden. Brisanterweise wurden die Daten bereits im Dezember veröffentlicht, ohne dass es jemand bemerkt hat. Zwischenzeitlich wurden einzelne Seiten wieder entfernt.
Jedoch ist nicht klar welche Daten noch entwendet wurden. Insbesondere bei Politikern besteht die Gefahr, dass vertrauliche Informationen aus dem Bundestag gestohlen wurden. Bei Journalisten stehen besonders Zugangsdaten für soziale Medien und Redaktionssysteme im Fokus, die für die Streuung von Fake-News missbraucht werden könnten, aber auch vertrauliche Recherchen.
2. Wie kann man sich davor schützen?
Es ist davon auszugehen, dass die Daten beim aktuellen Cyberangriff, über einen längeren Zeitraum gesammelt wurden. Um frühzeitig über einen unregelmäßigen Datenabfluss alarmiert zu werden, empfiehlt sich der Einsatz von Sicherheitsmanagern. Mittels einer intelligenten Sicherheitssoftware wird das Computer-Netzwerk dauerhaft auf Angriffe von Kriminellen geprüft und schlägt im Notfall Alarm.
Dennoch darf man nicht vergessen: Als Mensch ist man der größte Risikofaktor für die IT-Sicherheit. Hier helfen nur dauerhafte und regelmäßige Sensibilisierungsmaßnahmen, insbesondere bei Mitarbeitern in Unternehmen oder Kleinbetrieben. Durch ein permanentes Misstrauen können Hackerangriffe, insbesondere Phishing, Spear Phishing und CEO-Fraud, enttarnt werden.
So wenden Hacker oft werden psychologische Strategien an, damit die Opfer die gewünschten Informationen preisgeben. Aber auch Angst und Neugier sind ein treibender Faktor. Bei E-Mails mit Aufforderungen sollte man immer misstrauisch sein, zum Beispiel: „Wir haben eine Überraschung für Sie”, „Alle Kollegen haben an der Aktion teilgenommen“ oder „Loggen Sie sich ein und erhalten Sie einen Gutschein über 50 Euro“. Lassen Sie sich daher nicht unter Druck setzen und prüfen Sie die Identität von E-Mail-Absendern und Anrufern ausreichend!