Internet of Things (IoT) bedeutet übersetzt „Internet der Dinge“. Der Begriff bezeichnet die Vernetzung von Gegenständen bzw. Geräten mit dem Internet. Zu solchen Geräten zählen z. B. Smartwatches, Smart-TVs und Überwachungskameras. Sie enthalten kleine, internetfähige Computer. Diese Computer sind über ihre Verbindung zum Internet angreifbar. Cyberkriminelle können sie manipulieren und nutzen, um Sie auszuspähen. Oder um die Geräte an ein kriminelles Botnetz anzuschließen.
Was bedeutet das im Detail?
Praktisch alle „smarten“ Geräte, die Daten senden und empfangen können, sind mit dem Internet of Things (IoT) verbunden: Smartwatches, Fitnesstracker, Überwachungskameras, Babyfones,Smart-Home-Geräte wie z. B. smarte Beleuchtungsanlagen, vernetzte Lautsprecherboxen, internetfähige Fernseher, Staubsaugerroboter, digitale Assistenten wie z. B. Alexa und Siri, Spielzeuge wie per Smartphone steuerbare Roboter.
Über die Internetverbindung können diese Geräte – wie alle Computer – von Cyberkriminellen gehackt oder ausspioniert werden. IoT-Geräte sind für Cyberkriminelle besonders einfache Angriffsziele. Denn:
- Häufig werden diese Geräte mit ihren voreingestellten Passwörtern genutzt, welche vergleichsweise leicht zu erraten sind
- Software-Updates zu diesen Geräten erscheinen meist nur in großen Zeitabständen. Sicherheitslücken können lange ausgenutzt werden.
- Nicht alle Nutzerinnen und Nutzer wissen von diesen Software-Updates und ihrer Wichtigkeit. Dadurch wird die Software vieler Geräte nie aktualisiert. Bekannte Sicherheitslücken bleiben bestehen.
- Nicht alle Geräte senden ihre Daten verschlüsselt. Viele sind daher leicht auszuspionieren.
- Viele Geräte können selbständig eine Verbindung zum Internet herstellen. Mit entsprechenden Programmen können Cyberkriminelle dies ausnutzen.
IoT-Geräte sind ein wichtiger Faktor für Botnetze geworden.
- Botnetze sind kriminelle Netzwerke, die automatisch zwischen mit Malware infizierten Geräten eingerichtet werden. Ohne das Wissen ihrer Besitzer werden Ressourcen dieser Geräte für illegale Zwecke missbraucht, zum Beispiel für DDOS-Angriffe.
- Aufgrund ihrer großen Anzahl und leichten Angreifbarkeit ermöglichen IoT-Geräte den Aufbau riesiger Botnetzwerke.
- Zugleich öffnen diese mit Malware infizierten Geräte Cyberkriminellen ein Einfallstor in das Netzwerk, in dem sie sich befinden – in Ihrem Zuhause oder Ihrem Unternehmen. Auch Unternehmen nutzen das Internet of Things. Häufig wird hierfür der Begriff „Industrie 4.0“ verwendet.
Wo begegnet mir das Thema im Arbeitsalltag?
Zunächst scheinbar nirgendwo. Aber private IoT-Geräte wie Smartwatches und Fitnesstracker werden auch im Arbeitsalltag genutzt. Wenn sie sich mit dem Unternehmensnetzwerk verbinden, können sie zu einem Sicherheitsrisiko werden. Als sogenannte Schatten-IT werden sie jedoch häufig übersehen. Sprechen Sie ruhig Ihren Administrator einmal auf dieses Thema an.
Was kann ich tun, um meine Sicherheit zu verbessern?
- Überprüfen Sie, ob Software-Updates für Ihre IoT-Geräte verfügbar sind und installieren Sie diese.
- Ändern Sie die voreingestellten Passwörter Ihrer IoT-Geräte. Achten Sie dabei auf hohe Passwortsicherheit.
- Nutzen Sie die verschlüsselte Kommunikation bei allen IoT-Geräten, die dies anbieten.
- Aktivieren Sie die Firewall Ihres Routers.
Etwas komplexere Sicherheitsmaßnahmen:
- Deaktivieren Sie die Universal Plug and Play (UPnP) Funktion Ihres Routers. Dies erschwert es den IoT-Geräten, selbständig eine Verbindung zum Internet herzustellen.
- Richten Sie ein separates WLAN für Ihre IoT-Geräte ein. Zumindest für diejenigen, bei denen dies ihre Funktion nicht beeinträchtigt.
Weitere Informationen
- Informationen und Sicherheitshinweise der Polizei Niedersachsen zum Thema Smart Home/Internet of Things.
- Informationsbroschüre des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum Thema Internet der Dinge.
- Informationen des LKA Niedersachsen über den Missbrauch von IoT-Geräten im Rahmen krimineller Botnetze, inklusive grundlegender Sicherheitsmaßnahmen.
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