Geburtstagsständchen per Videokonferenz, Babys im Meeting und Toilettenpapier als Trophäe: Nach fast 2 Monaten im Homeoffice wollen wir eine kleine Zwischenbilanz ziehen. So ist es bei Perseus bisher gelaufen.
Da kommt was. Das wurde Mitte der zweiten Märzwoche auch uns bei Perseus klar. Noch waren die Corona-Zahlen in Berlin und auch in großen Teilen Deutschlands gering, aber die Ereignisse begannen sich zu überschlagen. Und so begannen auch wir vorsichtig über einen Wechsel ins Homeoffice nachzudenken.
Wir hatten da sicherlich bessere Voraussetzungen als viele andere Unternehmen. In unserem Büro gibt es fast ausnahmslos Notebooks und wir arbeiten auch im Büro mit digitalen Coworking- und Kommunikations-Tools. Wo wir arbeiten ist also, rein technisch, eigentlich fast egal. Trotzdem haben wir eine lebendige Bürokultur mit viel Austausch von Ideen, quer über den Tisch oder am Kühlschrank. Hinzukommen ein wöchentliches gemeinsames Frühstück und andere Gruppenaktivitäten.
Ende der Woche beschlossen wir, am darauffolgenden Montag einen Homeoffice-Tag für alle zu machen. Als Probelauf. Nur für den Fall. Und nur für den Fall, dass aus dem Test der neue Normalzustand werden sollte, wurde unser allwöchentliches Feierabendtreffen am Freitag Nachmittag (“Fribeer”) kurzerhand zu einer Aufräumaktion. Wenn man auf Reisen geht, will man die Wohnung ja auch ordentlich hinterlassen. Freitag Abend sah man dann lustige Situationen, als die Kolleginnen und Kollegen sich auf den Heimweg machten: Notebook und externe Tastatur in der Tasche, großer Monitor unter dem Arm.
Wie sich herausstellte, war es eine gute Idee, den Monitor mitzunehmen, denn es war das bisher letzte Mal, dass wir alle gemeinsam im Büro waren. Der Gemeinschaft hat das aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil: In vielerlei Hinsicht sind wir enger zusammengerückt (natürlich nur im übertragenen Sinn). Wir treffen uns jetzt jeden Morgen zu einem virtuellen Meeting des gesamten Unternehmens. Ja, manche von uns sehen jetzt hin und wieder etwas zerknautschter aus als vorher, aber die Stimmung ist gut und wir haben uns besser kennengelernt. Hier und da läuft mal die Partnerin oder der Partner durchs Bild und grüßt kurz in die Runde, bei anderen sitzt immer mal wieder ein Baby auf dem Schoß und guckt interessiert in die vielen Gesichter auf dem Bildschirm. Wir haben gemeinsam Geburtstagsständchen gesungen, an Thementagen kamen wir als Piraten, im Hawaii-Hemd, als Hacker oder Osterhasen. Und unsere Whatsapp-Gruppe füllte sich mit lustigen Fotos von Kollegen, die stolz eine Packung Toilettenpapier hoch hielten, die sie ergattert hatten, vom Homeoffice-Setup, von neuen Hanteln, die den Corona-Bauch abwenden sollten, oder vom neuen Router zur Verbesserung der die Internetverbindung im Homeoffice.
Wann wir alle wieder gemeinsam im Büro sitzen werden ist bisher noch ungewiss. Umso beruhigender ist es zu wissen: es läuft trotzdem.