Ein Cybervorfall ist jedes Ereignis, das Ihre gespeicherten Informationen oder Ihre IT-Ressourcen betrifft und Ihrem Unternehmen erheblich schaden könnte. Die Bandbreite der Cybervorfälle ist groß und umfasst u. a. Infektionen durch Schadsoftware, Erpressung, Diebstahl von vertraulichen Daten und missbräuchliche Nutzung von Bankkonten.
Was bedeutet der Begriff Cybervorfall im Detail?
Gleichauf mit Betriebsunterbrechungen gehören Cybervorfälle laut des Allianz Risk Barometer 2019 zu den größten Geschäftsrisiken weltweit. Zu bedenken ist dabei, dass Cybervorfälle ebenfalls zu Betriebsunterbrechungen führen können, z. B. wenn sie Produktionsanlagen betreffen, Computer sperren oder Server löschen. Für die individuellen Unternehmen kann ein Cybervorfall hohe Kosten verursachen. Laut Allianz beträgt der durchschnittliche in Deutschland gemeldete Schaden zwei Millionen Euro.
Häufige Arten von Cybervorfällen sind:
- Infektionen durch Programme, die einen, mehrere oder alle Computer sperren und ein Lösegeld verlangen, nach dessen Zahlung die Sperre angeblich rückgängig gemacht wird (was nicht immer der Fall ist)
- Infektionen durch Programme, die wichtige Informationen wie z. B. Kundendaten löschen
- Versehentliche oder böswillige Löschung Ihrer Daten durch Mitarbeiter oder ehemalige Mitarbeiter
Phishing (Betrügerische E-Mails) - Social Engineering (Informationsdiebstahl durch missbräuchlichen Beziehungsaufbau, oft mit einzig zu diesem Zweck erfundenen Personen)
Wo begegnen mir Cybervorfälle im Arbeitsalltag?
Leider kann Ihnen das Thema Cybervorfall an vielen Stationen Ihres Arbeitsalltages begegnen. Zum Beispiel:
- Nach einem unbedachten Klick auf einen Link in einer E-Mail
- Nach dem Öffnen eines E-Mail-Anhangs, der Schadsoftware enthält
- Nach dem Anschluss des mitgebrachten USB-Sticks eines Kunden
- Nach dem Verbinden eines privat genutzten Smartphones mit dem Unternehmens-WLAN
- Die Konsequenzen können leider erheblich sein und Ihrem Unternehmen große Schäden zufügen.
Positiv betrachtet ergeben sich damit für Sie im Arbeitsalltag viele Gelegenheiten, Ihr Unternehmen durch Ihr überlegtes Handeln vor Schäden durch Cybervorfälle zu bewahren.
Was kann ich tun, um mich vor Cybervorfällen zu schützen?
Die unterschiedlichen Arten von Cybervorfällen wirksam zu minimieren ist eine umfassende Aufgabe – aber jede Maßnahme hilft. Ob Sie bei Ihnen persönlich, dem gesamten Mitarbeiterstab, im Serverraum oder im Netzwerk ansetzt. Zum Beispiel:
- Klicken Sie grundsätzlich nicht auf Links in E-Mails. Nutzen Sie stattdessen bewusst den Umweg über den Browser.
- Begegnen Sie E-Mail-Anhängen mit großem Misstrauen. Überprüfen Sie die Herkunft ggf. unabhängig vom Ihrem E-Mail-Programm (z. B. per Anruf).
- Versuchen Sie fremde oder privat USB-Sticks möglichst zu meiden
- Richten Sie in Ihrem Unternehmen ein separates WLAN-Netzwerk für Geräte ein, die auch privat genutzt werden wie z. B. Smartphones.
Weitere interessante Informationen finden Sie unter:
- Weitere Informationen und Erkenntnisse des Allianz Risk Barometer 2022
- Ratgeber Internetkriminalität der Polizei Brandenburg mit Erläuterungen und Handlungsoptionen
Themenseite „IT-Sicherheit am Arbeitsplatz“ des Deutschland sicher im Netz e. V. - Auf der Website „botfrei“ finden Sie Sicherheitstipps, Programme zur Online-Überprüfung verdächtiger Dateien sowie Ersthelfer-Programme z. B. zum Entfernen von Schadsoftware
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