Cyberkriminelle setzen auf E-Mail-Betrug. Wer aber glaubt, dass Kriminelle nur plumpe Phishing-Versuche mit schlecht geschriebenen, fehlerhaften E-Mails versenden, der irrt. Kriminelle betreiben teilweise einen hohen Aufwand bei der Planung, Gestaltung und Ausführung von E-Mail-Betrug. Die Experten des Incident Response Management Teams verzeichnen eine Zunahme dieser Angriffe. Um Ihnen zu zeigen, wie ausgeklügelt einige dieser Angriffe sind, stellen wir Ihnen folgenden Fall vor. Sie werden sehen, wie die Angreifer gefälschte E-Mails versenden, die Namen bekannter Unternehmen für ihren Betrug missbrauchen, Produkte erfinden, gefälschte Websites erstellen, echte Unternehmen kopieren und vieles mehr.
Ein Unternehmen wurde per E-Mail angeblich von Unilever Netherlands, einem großen Konsumgüterkonzern kontaktiert. Es handelte sich aber in Wirklichkeit um eine Anfrage einer unbekannten dritten Partei für eine größere Anzahl eines ganz bestimmten Pumpentyps. Der E-Mail beigefügt war eine Ausschreibung. Da das Unternehmen diese Art Pumpen selbst nicht vorrätig hatte, suchten sie nach anderweitigen Lieferanten und wurden fündig. Das Unternehmen bestellte die Pumpen bei diesem Lieferanten und sendete gleichzeitig ein unverbindliches Angebot an – wie sie glaubten – Unilever Netherlands.
Der Lieferant meldete sich umgehend zurück mit der Bestätigung, die gewünschten Pumpen liefern zu können. Er verlangte allerdings die Bezahlung der Ware im vollen Umfang im Voraus. Es handelte sich um eine hohe fünfstellige Summe. Da ein erhöhtes Risiko bestand, bat das Unternehmen um eine Verringerung der Anzahlung um 50 % und holte gleichzeitig ein Votum seines Finanzpartners ein, um die Legitimität des Lieferanten zu prüfen. Das Ergebnis fiel positiv aus. Leider war diese Analyse fehlerbehaftet.
Nachdem auch das Unternehmen weitere Informationen über den Lieferanten eingeholt hatte, wurde die Anzahlung in Höhe von circa 26.000 € überwiesen. Nach Erhalt dieser Summe meldete sich der Lieferant erneut und bat ungeachtet der Vereinbarung um die komplette Summe. Dieser Forderung kam das Unternehmen nicht mehr nach, denn inzwischen wurde ihnen bewusst, dass sie auf einen Betrug hereingefallen sind.
Um die Opfer in falscher Sicherheit zu wiegen, wird für die Kontaktaufnahme ein sehr bekanntes Unternehmen – in dem hier vorliegenden Fall – ein weltweit bekannter Konsumgüterkonzern genutzt. Bei der initialen E-Mail handelte es sich um eine Anfrage für ein Produkt, eine bestimmte Pumpe. Wurde diese Pumpe im Internet gesucht, wurde man schnell fündig und auf eine sehr authentisch aussehende Unternehmensseite geleitet, die genau dieses Produkt führt. Doch sowohl das Fabrikat der Pumpe, die Produktnummer wie auch das Unternehmen, das diese Pumpen vermeintlich auf Vorrat hatte, waren frei erfunden oder gefälscht. Auch die Internetpräsenz der angeblichen Lieferanten, inkl. Unternehmensname, Domain und Logo wurden für den Zweck des Betrugs angelegt, registriert und gefälscht.
In diesen Fällen ist wirklich absolute Vorsicht geboten. Denn die Betrüger gehen höchst professionell vor. Die Forensiker von Perseus haben zur Aufklärung des Falles die komplette Kommunikation zwischen dem Opfer und den Angreifern analysiert und konnten Hinweise des Betrugs erkennen. Um diese Hinweise selbst erkennen zu können, bedarf es eines geschulten Auges.
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