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03.05.2022

Mythos oder Wahrheit: Alexa hört immer mit!

Alltägliche Hinweise | Cybersicherheit |  Datenschutz

Sprachassistenten wie Alexa sind auf Zuruf für uns da. Aber viele Nutzende fragen sich: Hört der Sprachassistent eigentlich immer mit? Und falls ja, was bedeutet das?

Alexa hat immer ein offenes digitales Ohr 

Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistant und Siri werden üblicherweise durch bestimmte Worte aktiviert. Das funktioniert nur, wenn sie im übertragenen Sinn immer ein offenes Ohr haben. Denn nur dann können sie bemerken, wann das Aktivierungswort fällt. Technisch gesehen hören sie also immer mit.

Wer das Gerät ab- oder stummschaltet, schaltet diese Mithörfunktion aus – kann den Assistenten aber auch nicht mehr per Sprachbefehl steuern.

 

Was meinen wir eigentlich mit Mithören?

Für uns Menschen bedeutet „Mithören“, dass wir eine gehörte Information verarbeiten und abspeichern. Das tut ein Sprachassistent wie Alexa nicht, solange er nur auf einen Sprachbefehl wartet.

 

Wann wird aus dem Mithören ein Zuhören?

Sprachassistenten verarbeiten und speichern das Gehörte erst, nachdem sie das Aktivierungswort erkannt haben. Also zum Beispiel „Alexa“ oder “OK Google”. Dann nimmt der Assistent das Gesprochene auf. Diese Aufnahme sendet er in den meisten Fällen via WLAN zur Verarbeitung an einen externen Server. Dort wird das Gesprochene analysiert, die Antwort aufbereitet und wieder an das Gerät gesendet. Das alles geschieht innerhalb weniger Sekunden, so dass der Sprachassistent kaum verzögert antwortet. Gut zu wissen: Die Aufnahme des Sprachbefehls wird üblicherweise auf dem Server gespeichert, auf dem sie analysiert wurde.

 

Kann jemand diese gespeicherten Sprachaufnahmen anhören? 

Ja, es ist möglich, dass diese Aufnahmen anderen Menschen zu Ohren kommen. Denn Mitarbeitende der Anbieter hören einen Teil der Aufnahmen an, um zu vergleichen, wie gut die aktuelle Software sie erkannt und beantwortet hat.

 

Wie kann ich verhindern, dass meine gespeicherten Sprachaufnahmen angehört werden? 

Je nach Anbieter können Sie die Analyse Ihrer Aufnahmen in den Einstellungen Ihres Sprachassistenten verbieten oder ihr nicht zustimmen.
Aber: In der Vergangenheit wurden aufgrund von Softwarefehlern z. T. trotz gegenteiliger Einstellungen Aufnahmen analysiert. Daher raten wir, bestehende Aufnahmen ggf. zusätzlich zu löschen und zukünftige Aufnahmen nicht oder nur befristet zu speichern.

Aufnahmen löschen: Üblicherweise können Sie in den Einstellungen Ihres Sprachassistenten festlegen, dass alle Aufnahmen gelöscht werden. Zum Teil können Sie die Aufnahmen auch manuell überprüfen, ggf. anhören und löschen. Ebenso können Sie einigen Sprachassistenten jederzeit befehlen, das Gehörte zu löschen.
Aufnahmen nicht oder nur befristet speichern: In den Einstellungen Ihres Sprachassistenten können Sie festlegen, dass Aufnahmen gar nicht oder nur für einen begrenzten Zeitraum gespeichert werden.

 

Werden meine gespeicherten Sprachaufnahmen für personalisierte Werbung genutzt? 

Bei Alexa und Google Assistant: Ja. Genauere Informationen dazu finden Sie in den Alexa Nutzungsbedingungen und in der Google Datenschutzerklärung. Apple hingegen betont in den Informationen zum Thema Siri und Datenschutz: “Wir verwenden diese Daten ausschließlich, um Siri zu verbessern. Wir teilen sie nicht und verkaufen sie auch nicht.”
Falls Sie einen anderen Sprachassistenten nutzen, zum Beispiel Bixby von Samsung oder Cortana von Microsoft, finden Sie die entsprechenden Informationen in den Datenschutz- oder Nutzungsbedingungen.

 

Teilt nicht alles mit dem Internet: Siri

Der Sprachassistent Siri verarbeitet übrigens einige Anfragen direkt auf dem Gerät. Das lässt sich gut überprüfen, wenn das Internet deaktiviert ist. Sie können dann z. B. einen Wecker stellen, Notizen diktieren und Erinnerungen einrichten. Allerdings werden auch diese Sprachbefehle aufgenommen und später mit Apple geteilt – wenn Sie den Diktierverlauf nicht vorher löschen.

 

Achtung! Ähnlich klingende Worte können Sprachassistenten aktivieren.

Auch Sprachassistenten können sich verhören. Zum Beispiel kann Alexa sich angesprochen fühlen, wenn ein Alexander bei Ihnen zu Besuch ist. Oder der Google Assistant verwechselt ein genuscheltes „Ok, gut!“ mit „Ok Google“. Bei solchen Irrtümern wird das Gesprochene ebenfalls aufgenommen und an die externen Server gesendet.

Wenn Sie eine solche ungewollte Aktion bemerken, fragen Sie den Sprachassistenten, warum er gerade reagiert. Sie können ihm auch befehlen, die Aufnahme direkt zu löschen.
Tipp: Aktivieren Sie Signaltöne, mit denen Ihr Sprachassistent Ihnen zeigt, dass er gerade Gesprochenes verarbeitet. Dann bemerken Sie ungewollte Aktivierungen auch, wenn Sie ihn gerade nicht im Blick haben.

 

Kann jeder meinen Sprachassistenten nutzen? 

Mit dem richtigen Aktivierungswort prinzipiell ja. Dann können auch ihre Kinder, Gäste oder völlig Fremde Dinge bestellen oder ggf. die Türen zu Ihrem Smart Home öffnen.
Die meisten Sprachassistenten sind inzwischen zwar in der Lage, unterschiedliche Stimmen zu erkennen. Aber dies dient eher der Personalisierung, also z. B. welche Musik-Playlists zu welcher Person gehören. Als Absicherung gegen einen Missbrauch des Sprachassistenten reicht die Stimmerkennung noch nicht aus.

 

Wie kann ich meinen Sprachassistenten gegen unbefugte Benutzung schützen? 

Die einfachste Methode ist, ihn stumm- oder abzuschalten, wenn Sie nicht in der Nähe sind. Zusätzlich können Sie bestimmte Funktionen wie zum Beispiel Einkäufe oder Türschlösser öffnen durch einen PIN schützen. Aber: Diesen PIN sprechen Sie bei jeder Nutzung laut aus. Wer ihn mithört, kann ihn später ebenfalls nutzen. Selbstverständlich können Sie Funktionen, die Ihnen zu riskant erscheinen, auch einfach deaktivieren oder gar nicht erst einrichten.

 

Sicherheitstipps für Ihren Sprachassistenten

  • Verhindern Sie, dass Unbefugte Ihrem Sprachassistenten Sprachbefehle geben können. Sorgen Sie z. B. für Abstand zu offenen Fenstern.
  • Schalten Sie Ihren Sprachassistenten stumm oder aus, wenn Sie nicht da sind.
  • Richten Sie eine PIN oder ein Passwort für sensible Funktionen ein, zum Beispiel für Onlinekäufe oder das Öffnen von Türschlössern.
  • Nutzen Sie Ihren Sprachassistenten nicht in einem öffentlich zugänglichen WLAN. Ideal: Richten Sie ein eigenes, passwortgeschütztes WLAN für ihn ein.
  • Üblicherweise werden Updates für Ihren Sprachassistenten automatisch installiert. Überprüfen Sie dennoch gelegentlich in den Einstellungen Ihres Sprachassistenten, dass Ihr Gerät auf dem neuesten Stand ist.

 

 

03.05.2022

Myth or truth: Alexa is always listening!

Everyday tips | Cybersecurity | Data protection

Voice assistants such as Alexa are there for us when we call them. But many users wonder: Is the voice assistant always listening? And if so, what does that mean?

 

Alexa always has an open digital ear

Voice assistants such as Alexa, Google Assistant and Siri are usually activated by certain words. This only works if they always have an open ear, in a figurative sense. Only then can they recognise when the activation word is spoken. Technically speaking, they are always listening.

If you switch off or mute the device, this listening function is disabled – but you will no longer be able to control the assistant via voice command.

 

What do we actually mean by listening?

For us humans, ‘listening’ means processing and storing information that we hear. A voice assistant like Alexa does not do this as long as it is only waiting for a voice command.

 

When does listening become hearing?

Voice assistants only process and store what they hear after they have recognised the activation word. For example, ‘Alexa’ or ‘OK Google’. The assistant then records what is said. In most cases, it sends this recording via Wi-Fi to an external server for processing. There, the spoken words are analysed, the response is prepared and sent back to the device. All this happens within a few seconds, so that the voice assistant responds with hardly any delay. Good to know: The recording of the voice command is usually stored on the server where it was analysed.

 

Can anyone listen to these stored voice recordings?

Yes, it is possible that these recordings may be heard by other people. This is because the provider’s employees listen to some of the recordings to compare how well the current software has recognised and responded to them.

 

How can I prevent my stored voice recordings from being listened to?

Depending on the provider, you can prohibit the analysis of your recordings in the settings of your voice assistant or refuse to consent to it.

However, in the past, recordings have been analysed despite settings to the contrary due to software errors. We therefore recommend that you delete existing recordings and do not save future recordings, or only save them for a limited period of time.

Deleting recordings: You can usually specify in your voice assistant settings that all recordings are deleted. In some cases, you can also check the recordings manually, listen to them and delete them if necessary. You can also instruct some voice assistants to delete what they have heard at any time.

Do not save recordings or only save them temporarily: In the settings of your voice assistant, you can specify that recordings are not saved at all or only saved for a limited period of time.

 

Are my saved voice recordings used for personalised advertising?

For Alexa and Google Assistant: Yes. You can find more detailed information on this in the Alexa Terms of Service and in the Google Privacy Policy. Apple, on the other hand, emphasises in its information on Siri and privacy: ‘We use this data solely to improve Siri. We do not share it or sell it.’

If you use a different voice assistant, such as Samsung’s Bixby or Microsoft’s Cortana, you can find the relevant information in the privacy policy or terms of use.

 

Don’t share everything with the internet: Siri

Incidentally, the Siri voice assistant processes some requests directly on the device. This is easy to check when the internet is disabled. You can then set an alarm, dictate notes and set reminders, for example. However, these voice commands are also recorded and later shared with Apple – unless you delete the dictation history beforehand.

 

Caution! Words that sound similar can activate voice assistants.

Voice assistants can also mishear you. For example, Alexa may think you are talking to her when Alexander is visiting you. Or Google Assistant may confuse a mumbled ‘OK, good!’ with ‘OK Google’. In such cases, what you say is also recorded and sent to external servers.

If you notice such an unwanted action, ask the voice assistant why it reacted. You can also instruct it to delete the recording immediately.

 

Tip: Activate signal tones to let your voice assistant know that it is processing what you have just said. This way, you will also notice unwanted activations when you are not looking at it.

 

Can anyone use my voice assistant?

In principle, yes, with the right activation word. This means that your children, guests or even complete strangers can order things or open the doors to your smart home.

Most voice assistants are now able to recognise different voices. However, this is more for personalisation purposes, e.g. which music playlists belong to which person. Voice recognition is not yet sufficient to prevent misuse of the voice assistant.

 

How can I protect my voice assistant against unauthorised use?

The easiest way is to mute or turn it off when you are not around. You can also protect certain functions, such as shopping or opening door locks, with a PIN. However, you have to say this PIN out loud every time you use it. Anyone who hears it can also use it later. Of course, you can simply disable functions that you consider too risky or not set them up in the first place.

 

Security tips for your voice assistant

  • Prevent unauthorised persons from giving voice commands to your voice assistant. For example, make sure there is a distance between it and open windows.
  • Mute or turn off your voice assistant when you are not there.
  • Set up a PIN or password for sensitive functions, such as online purchases or opening door locks.
  • Do not use your voice assistant on a public Wi-Fi network. Ideally, set up your own password-protected Wi-Fi network for it.
  • Updates for your voice assistant are usually installed automatically. However, you should occasionally check the settings of your voice assistant to ensure that your device is up to date.