Cybersicherheit | IT-Schutz | Angriffsvektoren
Gewerbliche und private Cyberversicherungen werden angesichts der steigenden Bedrohung durch Cyberkriminalität immer gefragter. Doch für eine nachhaltige Absicherung reicht eine Versicherungspolice allein nicht aus. Auf die Zusatzleistungen einer Cyber-Police kommt es an: ein gutes Notfall-Management oder wirksame Mitarbeiter-Awareness-Trainings können den Unterschied machen.
Mehr als 75 Prozent der deutschen Unternehmen sind bereits Opfer von Cyberkriminalität geworden. Das belegen aktuelle Umfragen. Die Kosten der Schäden, die im Zuge eines Cyberangriffs entstehen, beliefen sich allein in Deutschland im Jahr 2019 auf 87,7 Millionen Euro. Vor allem Datenverluste, Betriebsunterbrechungen oder die Schadensersatzforderungen durch Haftungsansprüche Dritter verursachen große Schäden, die schnell existenzbedrohend werden können. Eine Cyberversicherung kann hier helfen.
Cyberversicherung in der Praxis
Standen viele Unternehmen einer Cyberversicherung 2018 noch recht skeptisch gegenüber, werden Cyber-Policen nun aktiv nachgefragt. Das Interesse an Cyberversicherungen steigt branchenübergreifend – aber nicht bei allen Unternehmen. In vielen Fällen besteht noch deutlicher Nachholbedarf. Das kann schnell bedrohlich werden, denn Hacker konzentrieren sich längst nicht mehr nur auf große, internationale Konzerne. Auch verändern sie stetig ihr Angriffsmuster und gehen adaptiv und kompromisslos vor.
„Aus unserer Sicht kann man nicht sagen, dass ein Unternehmen mehr oder weniger in das Raster von Hackern passt. Egal, ob es sich um einen kleinen Betrieb mit zehn Angestellten handelt, um ein mittelständisches Unternehmen oder einen international agierenden Konzern: Sie alle können Opfer eines Cyberangriffs werden.“
Miroslav Mitrovic, Head of Sales DACH bei Perseus
Cyberversicherungen für Selbstständige, Kleinstunternehmen und kleine Unternehmen
Laut einer Forsa-Umfrage, die im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungs- wirtschaft (GDV) durchgeführt wurde, sind vor allem Kleinstunternehmen (bis neun Mitarbeiter) noch nicht vom Nutzen einer Cyberversicherung überzeugt. Teilweise haben sich Unternehmer sogar bewusst gegen eine Cyberversicherung entschieden.
Anders verhält es sich bei kleinen Unternehmen. Fast 70 Prozent kennen eine Cyberversicherung und 35 Prozent haben eine solche abgeschlossen oder planen eine solche abzuschließen. Mit Blick auf die gegenwärtige Entwicklung von Cyberattacken, ist das noch deutlich zu wenig. Im Jahr 2019 waren 79 Prozent der Unternehmen mit 10 – 99 Mitarbeitenden von Datenverlust, Spionage oder Sabotage betroffen. Im Jahr 2015 lag die Zahl hier noch 47 Prozent.
Cyberversicherung für den deutschen Mittelstand
Ähnlich sieht es für den deutschen Mittelstand aus, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Auch hier ist das Konzept einer Cyberversicherung den meisten (über 75 Prozent) bekannt. Fast jedes zweite Unternehmen gibt an, eine Cyber-Police zu besitzen oder den Abschluss einer Cyberversicherung zu planen. Leider herrscht vor allem bei den kleineren mittelständischen Unternehmen noch der gefährliche Irrglaube, nicht in das Raster von Cyberkriminellen zu passen. Vor allem die Argumente, dass das eigene Unternehmen zu klein und die Unternehmensdaten und -informationen für Hacker nicht interessant seien, hindert viele Unternehmen daran, aktiv in die Cybersicherheit zu investieren. Dabei sind die Schäden auch hier gravierend, sollte es zu einer erfolgreichen Cyberattacke kommen. Im Durchschnitt sehen sich die Unternehmen mit einer Betriebsunterbrechung von mehreren Tagen konfrontiert.
„Man sieht, dass kleine und mittelständische Unternehmen durchaus in das Visier von Hackern geraten. Die Auswirkungen eines Cyberangriffs können gerade für diese Unternehmen fatal sein, denn oft fehlen hier Knowhow und Ressourcen, um eine nachhaltige Cybersicherheitskultur zu etablieren.“
Miroslav Mitrovic, Head of Sales DACH bei Perseus
Cyberversicherung für Großkonzerne
Viele Konzerne und Großunternehmen verfolgen bereits eine ganzheitliche Cybersicherheits-Strategie und investieren hohe Ressourcen in die Abwehr von Bedrohungen aus dem Internet. Doch auch hier sind die Risiken von Cyberangriffen groß. Immer komplexer werdende Software, täglich neue Virenarten, intransparente Lieferketten oder die zahlreichen täglichen Updates stellen auch große Unternehmen vor Herausforderungen. Auch in diesen Fällen gilt: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es eben nicht. Das bekannte Restrisiko wird durch eine Cyber-Police abgedeckt.
Die Zusatzleistungen für eine Cyberversicherung
Doch nur mit einer Cyberversicherung ist es nicht getan. Erst die Zusatzleistungen solch einer Versicherung bieten einen langfristigen und nachhaltigen Schutz vor den Bedrohungen aus dem Internet. Denn es ist dadurch möglich, Cybersicherheitskonzepte zu entwickeln, die genau den Ansprüchen und Anforderungen der Unternehmenskunden entsprechen. Dazu zählen beispielsweise eine ausführliche Sicherheitsanalyse, eine umfassendes Notfallmanagement oder auch ein umfassendes Mitarbeiter-Awareness-Training. Vor allem letzteres steigt in seiner Bedeutung.
Der Mensch ist das Einfallstor Nummer eins für Cyberangriffe. Zu 90 Prozent ermöglichen unüberlegte Klicks auf Links oder Anhängen in E-Mails Hackern den unautorisierten Zugriff auf Betriebssysteme, Netzwerke oder Unternehmensdaten. Um Cyberangriffe vermeiden zu können, müssen Mitarbeitende für Risiken und Bedrohungen sensibilisiert werden. Erst das Zusammenspiel solcher Zusatzleistungen mit der eigentlichen Cyberversicherung erlaubt es Unternehmen, sich gegen Cyberrisiken zu schützen, Cyberangriffe abzuwehren und letztlich finanzielle Schäden und Datenverluste zu minimieren.
Cyber security | IT protection | Attack vectors
Commercial and private cyber insurance policies are becoming increasingly popular in light of the growing threat posed by cybercrime. However, an insurance policy alone is not enough to provide lasting protection. The additional services offered by a cyber policy are what really matter: good emergency management or effective employee awareness training can make all the difference.
More than 75 percent of German companies have already fallen victim to cybercrime. This is confirmed by recent surveys. The cost of damage caused by cyber attacks amounted to 87.7 million euros in Germany alone in 2019. Data loss, business interruptions and claims for damages from third parties are the main causes of major losses, which can quickly threaten a company’s existence. Cyber insurance can help here.
Cyber insurance in practice
While many companies were still quite sceptical about cyber insurance in 2018, cyber policies are now actively sought after. Interest in cyber insurance is growing across all industries – but not among all companies. In many cases, there is still a significant need to catch up. This can quickly become a threat, as hackers are no longer focusing solely on large, international corporations.
They are also constantly changing their attack patterns and are adaptive and uncompromising in their approach.
‘From our point of view, you can’t say that a company fits more or less into the hackers‘ mould. Whether it’s a small business with ten employees, a medium-sized company or an international corporation, they can all fall victim to a cyber attack.’
Cyber insurance for the self-employed, micro-enterprises and small businesses
According to a Forsa survey conducted on behalf of the German Insurance Association (GDV), micro-enterprises (up to nine employees) in particular are not yet convinced of the benefits of cyber insurance. In some cases, entrepreneurs have even deliberately decided against cyber insurance.
The situation is different for small businesses. Almost 70 percent are aware of cyber insurance and 35 percent have taken out a policy or are planning to do so. Given the current trend in cyber attacks, this is still far too little. In 2019, 79 percent of companies with 10 to 99 employees were affected by data loss, espionage or sabotage. In 2015, the figure was only 47 percent.
Cyber insurance for German SMEs
The situation is similar for German SMEs, the backbone of the German economy. Here, too, most (over 75 percent) are familiar with the concept of cyber insurance. Almost every second company states that it has a cyber policy or plans to take out cyber insurance. Unfortunately, there is still a dangerous misconception, especially among smaller SMEs, that they do not fit into the cybercriminals‘ profile. In particular, the arguments that their company is too small and that their data and information are not interesting to hackers prevent many companies from actively investing in cyber security. Yet the damage here is also serious should a cyber attack be successful. On average, companies face several days of business interruption.
‘It is clear that small and medium-sized companies are definitely being targeted by hackers. The effects of a cyber attack can be fatal for these companies in particular, as they often lack the expertise and resources to establish a sustainable cyber security culture.’
Cyber insurance for large corporations
Many corporations and large companies already pursue a holistic cyber security strategy and invest significant resources in defending against threats from the Internet. But even here, the risks of cyber attacks are high. Increasingly complex software, new types of viruses every day, non-transparent supply chains and numerous daily updates also pose challenges for large companies. In these cases, too, the same applies: there is no such thing as 100% security. The known residual risk is covered by a cyber insurance policy.
Additional services for cyber insurance
But cyber insurance alone is not enough. Only the additional services offered by such insurance provide long-term and sustainable protection against threats from the Internet. This makes it possible to develop cyber security concepts that precisely meet the needs and requirements of corporate customers. These include, for example, a detailed security analysis, comprehensive emergency management and comprehensive employee awareness training. The latter is becoming increasingly important.
People are the number one gateway for cyber attacks. Ninety percent of the time, careless clicks on links or attachments in emails give hackers unauthorised access to operating systems, networks or company data. To prevent cyber attacks, employees must be made aware of the risks and threats. Only the combination of such additional services with actual cyber insurance enables companies to protect themselves against cyber risks, ward off cyber attacks and ultimately minimise financial losses and data loss.