Mann Skyscraper
Bildquelle: Cerqueira via Unsplash
23.04.2020

Der im Ausland gestrandete Freund

Cybersicherheit | Hacker | Cybercrime

Der “Stranded Friend-Scam” ist ein echter Klassiker unter den Betrugsmaschen. Trotzdem fallen immer noch viele Menschen darauf herein. Warum? Und wie können Sie sich schützen? Hier die wichtigsten Fakten.

 

Ein guter Freund meldet sich bei Ihnen mit einem verzweifelten Hilferuf. Er ist auf einer Auslandsreise ausgeraubt worden und hat nun weder Papiere noch Geld. Er fleht Sie an, ihm so schnell wie möglich Geld zu schicken, damit er ein Rückreiseticket kaufen und wieder nach Hause kommen kann.

Wer würde in so einer Situation zögern und den Freund hängen lassen? Sie sollten es, denn ihrem Freund geht es wahrscheinlich bestens und er weiß nicht einmal, dass er gerade für einen Betrugsversuch missbraucht wird.
Streng genommen nicht er, sondern sein E-Mail-Konto. Denn zu diesem haben sich Cyberkriminelle Zugang verschafft, um Sie in seinem Namen zu betrügen. Das Geld soll für gewöhnlich mit einem Geldtransferdienst wie WesternUnion oder MoneyGramm überwiesen werden. Einmal verschickt, ist es unwiederbringlich verloren.

Warum klappt der Trick immer noch?

Der “Stranded Friend” ist eigentlich ein alter Hut, aber immer noch erfolgreich. Das liegt auch daran, dass die Nachricht von jemandem kommt, den wir kennen. Der Absender genießt unser Vertrauen. Ein anderer wichtiger Faktor ist die schiere Masse der Nachrichten. Sie zu versenden bedeutet kaum Aufwand für die Betrüger und selbst wenn nur ein winziger Anteil der Empfänger bezahlt, lohnt sich die Masche.

Wie kann man sich schützen?

Um nicht selbst unwissender Komplize dieser Betrugsmasche zu werden, sollten Sie Ihr eigenes E-Mail-Konto gut schützen: Wechseln Sie oft das Passwort, nutzen Sie ein komplexes Passwort und nicht dasselbe für verschiedene Konten. Und wenn möglich: nutzen Sie auf jeden Fall 2-Faktor-Authentifizierung!

Wenn Sie eine derartige E-Mail bekommen, sehen Sie sich den Inhalt genau an. Meist finden sich dort schon Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Siezt Sie Ihr alter Schulfreund plötzlich? Schreibt er in fehlerhaftem Deutsch, obwohl er Muttersprachler ist? Und wie wahrscheinlich ist es, dass Ihr eher reisescheuer Freund beispielsweise in die Ukraine oder nach Afrika reisen würde? Gewissheit bekommen Sie am besten, indem Sie den Absender über einen anderen Kommunikationskanal kontaktieren. Rufen Sie ihn an oder schicken Sie eine WhatsApp oder SMS, um die Geschichte zu überprüfen.

Wenn er wirklich in der Klemme steckt, können Sie dann immer noch helfen.

23.04.2020

The friend stranded abroad

Cyber security | Hackers | Cybercrime

The ‘stranded friend scam’ is a real classic among scams. Nevertheless, many people still fall for it. Why? And how can you protect yourself? Here are the most important facts.

 

A good friend contacts you with a desperate cry for help. They have been robbed while travelling abroad and now have neither papers nor money. He begs you to send him money as soon as possible so that he can buy a return ticket and come home.

 

Who would hesitate in such a situation and let their friend down? You should, because your friend is probably fine and doesn’t even know that he is being used in a scam.

 

Strictly speaking, it’s not him, but his email account. Cybercriminals have gained access to it in order to defraud you in his name. The money is usually to be transferred using a money transfer service such as Western Union or MoneyGram. Once sent, it is irretrievably lost.

 

Why does this trick still work?

The ‘stranded friend’ scam is actually old hat, but it’s still successful. This is partly because the message comes from someone we know. We trust the sender. Another important factor is the sheer volume of messages. Sending them requires very little effort on the part of the fraudsters, and even if only a tiny percentage of recipients pay up, the scam is still worthwhile.

 

How can you protect yourself?

To avoid becoming an unwitting accomplice to this scam, you should protect your email account well: change your password often, use a complex password and don’t use the same one for different accounts. And if possible, be sure to use two-factor authentication!

 

If you receive an email like this, take a close look at the content. There are usually signs that something is wrong. Is your old school friend suddenly addressing you informally? Are they writing in poor English, even though they are a native speaker? And how likely is it that your rather travel-shy friend would travel to Ukraine or Africa, for example? The best way to be sure is to contact the sender via another communication channel. Call them or send a WhatsApp or text message to check the story.

If they really are in trouble, you can still help.