Windows 7 Ansicht
Bildquelle: Microsoft
17.01.2020

Windows 7 und mögliche Folgen der Einstellung des Supports

Cybersicherheit | IT-Schutz | Betriebssystem

Es ist noch immer eines der meistgenutzten Betriebssysteme. Doch Microsoft hat am 14.01.2020 den Support für Windows 7 eingestellt. Welche möglichen Konsequenzen daraus für die Nutzer resultieren, haben wir für Sie zusammengefasst.

 

Schon im Dezember hat Microsoft nochmals darauf hingewiesen, nach über zehn Jahren seinen Support für Windows 7 einzustellen. Nutzen Sie das Betriebssystem, so wird Ihr Computer weiterhin funktionieren. Allerdings müssen Sie auf die Unterstützung von Microsoft für die folgenden Punkte in Zukunft verzichten:

  • Technischer Support bei Problemen
  • Software-Updates
  • Sicherheits-Updates oder Problembehebungen

 

Darüber hinaus werden auch der Support für die Server-Betriebssysteme Microsoft Server 2008 und 2008 R2 eingestellt.

Welche möglichen Konsequenzen kann das  Ende des Windows 7 Supports haben?

Als Betriebssystem mit dem weltweit zweitgrößten Marktanteil (26,64%) im Dezember 2019, sind zahlreiche Nutzer betroffen. Insbesondere für den B2B-Bereich könnte es unangenehm werden:

Langzeitfolgen für die reibungslose Funktion Ihrer Endgeräte

Vermutlich werden Ihre Computer noch einige Zeit reibungslos funktionieren. Aber ohne Updates, werden Sie früher oder später Probleme bekommen. Denn kleinere Systemfehler werden nicht mehr behoben und neuere Programme werden ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr kompatibel mit Ihrem älteren System sein.

Geringere Sicherheit Ihrer Endgeräte

Ohne regelmäßige Softwareaktualisierungen bleiben bislang unerkannte Sicherheitslücken in Ihren Systemen offen. Auch neue Sicherheitslücken durch die permanente technische Entwicklung werden ebenfalls nicht behoben. Cyberkriminelle warten nur auf eine derartige Chance, um in fremde Systeme einzudringen und ihre eigenen Interessen zu verfolgen.

Datenschutzanforderungen

In der EU-Datenschutzgrundverordnung aus dem Jahr 2018  fordert der Grundsatzartikel 5 geeignete technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz der personenbezogenen Daten zu treffen, um ein angemessenes Sicherheitsniveau zu gewährleisten. Um zu bewerten, ob die Maßnahmen angemessen sind, wird oft das auch Kriterium “Stand der Technik” herangezogen. In der heutigen Zeit entwickelt sich Technologie rasend schnell weiter, dementsprechend müssen sich Schutzmaßnahmen an aktuellen Entwicklungen orientieren. Bei der Verwendung einer Software, die keine regelmäßigen Sicherheitsupdates installiert, kann das angezweifelt werden. Um sicher zu gehen, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Datenschutzverantwortlichen halten, um auf mögliche Probleme bei einem Datenschutzvorfall vorbereitet zu sein.

Auswirkungen auf Garantieleistungen und ähnliches

Außerdem sollten Sie im Blick behalten, dass auch manche Garantieleistungen nur gewährt werden, wenn Sie ausreichende Sicherheitsmaßnahmen für Ihre Geräte treffen. Schauen Sie hierfür am besten in Ihren Unterlagen nach.

Was kann ich nach Ende des Windows 7 Supports tun?

Neues Gerät mit einem neuen Betriebssystem kaufen

Um den Folgeproblemen der Einstellung des Supports zu entgehen, können Sie sich natürlich ein neues Gerät mit aktuellem Betriebssystem zulegen. Auch wenn moderne Geräte meist leistungsfähiger sind, ist hiermit natürlich auch eine Kostenfrage verbunden.

Sonder-Support für Unternehmenskunden

Für Unternehmenskunden von Windows 7 SP1 gibt es einen exklusiven Support, in dem weiterhin Sicherheitsupdates bereitgestellt werden – Windows 7 Extended Security Update.

Der Service wird für Großunternehmen aber auch für kleine und mittelständische Unternehmen bis zum Januar 2023 verfügbar sein. Er ist allerdings kostenpflichtig. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wechsel zu einem anderen Betriebssystem

Es besteht außerdem die Möglichkeit Ihr System von Windows 7 auf Windows 10 zu updaten. Teilweise wird berichtet, dass dies sogar noch kostenlos möglich sei und so funktioniert’s:

Voraussetzungen

(1) Sie haben eine offizielle Windows Lizenz für Windows 7, die auch aktiviert ist, ODER Sie haben einen gültigen „Windows 10“-Produktschlüssel. Beachten Sie, ob sich der Lizenzschlüssel auf die „Home“- oder „Professional-„Version bezieht. Falls Sie nur einen “Win10”-Schlüssel für die „Home“-Version haben, kann es bei einem Wechsel von Win7 Professional zu Win10 Home Probleme geben.

Was kann passieren? Sie müssen zum nächsten Händler und dort einen „Windows 10 Pro“-Lizenzschlüssel kaufen

(2) Sie verfügen über ein aktuelles Backup Ihrer Daten (Datensicherung).

(3) Sie haben alle verwendeten Programme daraufhin überprüft, dass diese auch mit Windows 10 kompatibel sind. Manchmal muss man Programme von Drittherstellern erneut aktivieren, weil das Betriebssystem sich geändert hat.

(4) Ihr Rechner „verkraftet“ Windows 10 (er ist nicht älter als 5 Jahre oder war zuvor technisch auf einem vergleichbaren Stand, ~8GB Arbeitsspeicher, mindestens 12GB frei auf der Festplatte, Mehrkern CPU)

(5) Sie haben Administratorrechte für den Rechner.

(6) Ihr Rechner ist mit dem Internet verbunden und Sie haben ausreichend Bandbreite, um die vielen Downloads von Updates abzuschließen, die Ihnen bevorstehen.

(7) Wenn Sie einen Netzwerkadministrator haben, dann sollte er das Update installieren oder zumindest dem Vorhaben zustimmen.

Merke: Niemals den Administrator übergehen!

(8) In den Stromspareinstellungen sollte man nicht eingestellt haben, dass sich der unbenutzte PC in der nächsten Stunde automatisch herunterfährt, wenn man nicht regelmäßig an der Maus rütteln will. Das Herunterladen dauert eine Weile.

Durchführung

  1. Gehen Sie auf die folgende Seite. Auf dieser Seite kann man das Media Creation Toolkit herunterladen, wenn man auf „Tool herunterladen“ klickt. Nicht verwirren lassen, die Seite sieht für „Windows 7“-Anwender anders aus als für „Windows 10“-Nutzer. Außerdem ist sie über Google schlecht zu finden und viele Trittbrett-Seiten behaupten nur, dass sie das Tool anbieten. Microsoft möchte eigentlich nicht, dass man so einfach gratis upgradet und lieber neue Windows 10 Lizenzen verkaufen.
  2. Tool starten (mit Administratorrechten) und „Jetzt Upgrade für diesen PC durchführen“ anwählen und auf „Weiter“ klicken. Ab jetzt sollte es automatisch weitergehen und es dauert – je nach Internetverbindung – mehrere Stunden bis alle Dateien heruntergeladen wurden und das Upgrade durchläuft. Alle weiteren Fragen des Tools kann der Benutzer ohne Weiteres beantworten. Bitte beachten: Während des Downloads zeigt das Tool immer noch den Button „Weiter“ an – nicht nochmal klicken, auch wenn es noch so langweilig wird. Erst wenn das Tool neue Meldungen anzeigt oder das Upgrade endgültig startet, müssen Sie wieder aktiv werden. Leider bleiben die Buttons nach dem Klick unverändert stehen.
  3. Nach der erfolgreichen Installation lädt das neue Windows 10 haufenweise Updates herunter, es kann durchaus mehrere Neustarts und etliche Stunden dauern. Idealerweise macht man das am Wochenende oder zu einem Zeitpunkt, an dem niemand den PC benutzen muss.
  4. Danach alle Programme prüfen, Testseite ausdrucken, Daten kontrollieren, wieder auf den bevorzugten Browser (z.B. Firefox, Chrome) als Standard einstellen und diesen ebenfalls updaten – sich an das neue Look & Feel von Windows 10 gewöhnen.
  5. Windows 10 bringt ein paar überraschende Features mit (wie zum Beispiel den Cortana Sprachassistenten). Außerdem übermittelt Win10 in den Defaulteinstellungen sehr viele Daten an Microsoft, das sollte man entsprechend in den Einstellungen unter „Datenschutz“ nachkorrigieren.

 

Wenn etwas schiefgegangen ist:

  1. Zum Glück haben Sie zuvor alle Daten in einem aktuellen Backup gespeichert! Es kann sein, dass Windows 10 das Upgrade verweigert. Dann ist in der Regel eine 30 Tage-Testversion installiert, die man dann aktivieren muss. Das kostenlose Upgrade ist kein Nutzungsrecht per se sondern wird von Microsoft nur toleriert – um die veralteten Windows-Versionen loszuwerden, die eine erhebliche Gefahr für die Cybersicherheit darstellen.
  2. Die neue Windows 10 Version deaktiviert sich, wenn man z.B. das Motherboard tauscht und auch dann muss man in der Regel eine neue, reguläre „Windows 10“-Lizenz erwerben.

 

Auch der Wechsel zu einem quelloffenen Betriebssystem wie Linux ist eine Option. Dies ist jedoch mit etwas mehr Aufwand verbunden und kann unbequeme Folgen haben, beispielsweise dass Sie bestimmte Programme nicht mehr nutzen können. Sie sollten sich also vor dem Wechsel Ihres Betriebssystems darüber informieren, ob solche Änderungen Konsequenzen haben – etwa für Ihre verwendeten Programme, Datenschutzstrategie oder auch die Funktionalität Ihres Computers (insbesondere bei älteren Modellen) haben.

17.01.2020

Windows 7 and possible consequences of the discontinuation of support

Cyber security | IT protection | Operating system

It is still one of the most widely used operating systems. However, Microsoft discontinued support for Windows 7 on 14 January 2020. We have summarised the possible consequences for users.

 

Back in December, Microsoft announced that it would discontinue support for Windows 7 after more than ten years. If you use this operating system, your computer will continue to function. However, you will no longer receive support from Microsoft for the following:

  • Technical support for problems
  • Software updates
  • Security updates or troubleshooting

 

In addition, support for the Microsoft Server 2008 and 2008 R2 server operating systems will also be discontinued.

 

What are the possible consequences of the end of Windows 7 support?

As the operating system with the second largest market share (26.64%) worldwide in December 2019, numerous users are affected. This could be particularly unpleasant for the B2B sector:

 

Long-term consequences for the smooth functioning of your end devices

Your computers will probably continue to function smoothly for some time. But without updates, you will encounter problems sooner or later. This is because minor system errors will no longer be fixed and, at a certain point, newer programmes will no longer be compatible with your older system.

 

Reduced security of your end devices

Without regular software updates, previously undetected security vulnerabilities in your systems will remain open. New security vulnerabilities resulting from ongoing technical developments will also not be fixed. Cybercriminals are just waiting for such an opportunity to infiltrate foreign systems and pursue their own interests.

 

Data protection requirements

In the EU General Data Protection Regulation of 2018, Article 5 requires appropriate technical and organisational measures to be taken to protect personal data in order to ensure an adequate level of security. The ‘state of the art’ criterion is often used to assess whether the measures are appropriate. In today’s world, technology is developing at a rapid pace, so protective measures must keep pace with current developments. This can be called into question when using software that does not install regular security updates. To be on the safe side, you should consult your data protection officer to be prepared for any problems that may arise in the event of a data protection incident.

 

Effects on warranty services and similar

You should also bear in mind that some warranty services are only provided if you take adequate security measures for your devices. It is best to check your documentation for this.

 

What can I do after Windows 7 support ends?

 

Purchase a new device with a new operating system

To avoid the problems that arise when support ends, you can, of course, purchase a new device with a current operating system. Although modern devices are generally more powerful, this does, of course, involve additional costs.

 

Special support for business customers

For business customers of Windows 7 SP1, there is exclusive support that continues to provide security updates – Windows 7 Extended Security Update.

 

The service will be available for large enterprises as well as small and medium-sized businesses until January 2023. However, there is a charge for this service. Further information can be found here.

 

Switching to a different operating system

You also have the option of updating your system from Windows 7 to Windows 10. Some reports indicate that this can even be done free of charge. Here’s how it works:

 

Requirements

(1) You have an official Windows licence for Windows 7 that is also activated, OR you have a valid ‘Windows 10’ product key. Please note whether the licence key refers to the ‘Home’ or ‘Professional’ version. If you only have a “Win10” key for the ‘Home’ version, you may encounter problems when switching from Win7 Professional to Win10 Home.

 

What can happen? You will need to go to your nearest retailer and purchase a ‘Windows 10 Pro’ licence key.

(2) You have a current backup of your data (data backup).

(3) You have checked all the programs you use to ensure that they are compatible with Windows 10. Sometimes you have to reactivate third-party programs because the operating system has changed.

(4) Your computer can handle Windows 10 (it is not older than 5 years or was previously at a comparable technical level, ~8GB RAM, at least 12GB free on the hard drive, multi-core CPU).

(5) You have administrator rights for the computer.

(6) Your computer is connected to the Internet and you have sufficient bandwidth to complete the many updates that are pending.

(7) If you have a network administrator, they should install the update or at least approve the plan.

 

Note: Never bypass the administrator!

(8) In the power settings, you should not have set the unused PC to shut down automatically in the next hour if you do not want to move the mouse regularly. The download will take a while.

 

Implementation

Go to the following page. On this page, you can download the Media Creation Toolkit by clicking on ‘Download tool’. Don’t be confused, the page looks different for Windows 7 users than for Windows 10 users. It is also difficult to find via Google, and many copycat sites only claim to offer the tool.

 

  1. Microsoft does not really want you to upgrade for free so easily and would rather sell new Windows 10 licences.
  2. Start the tool (with administrator rights), select ‘Upgrade this PC now’ and click ‘Next’. From now on, the process should continue automatically and, depending on your Internet connection, it will take several hours for all files to be downloaded and the upgrade to complete. The user can easily answer all further questions posed by the tool. Please note: During the download, the tool will continue to display the ‘Next’ button – do not click it again, even if it gets boring. Only when the tool displays new messages or the upgrade finally starts do you need to take action again. Unfortunately, the buttons remain unchanged after clicking.
  3. After successful installation, the new Windows 10 downloads a bunch of updates, which may take several restarts and several hours. Ideally, you should do this on the weekend or at a time when no one needs to use the PC.
  4. Then check all programmes, print a test page, check your data, set your preferred browser (e.g. Firefox, Chrome) as the default and update it as well – and get used to the new look and feel of Windows 10.
  5. Windows 10 comes with a few surprising features (such as the Cortana voice assistant). In addition, Win10 transmits a lot of data to Microsoft in its default settings, which should be corrected accordingly in the settings under ‘Privacy’.

 

If something went wrong:

  1. Fortunately, you have saved all your data in a recent backup! Windows 10 may refuse to upgrade. In this case, a 30-day trial version is usually installed, which you must then activate. The free upgrade is not a right of use per se, but is only tolerated by Microsoft in order to get rid of outdated Windows versions that pose a significant threat to cyber security.
  2. The new Windows 10 version deactivates itself if, for example, you replace the motherboard, and even then you usually have to purchase a new, regular ‘Windows 10’ licence.

 

Switching to an open-source operating system such as Linux is also an option. However, this involves a little more effort and can have inconvenient consequences, such as no longer being able to use certain programmes. Before changing your operating system, you should therefore find out whether such changes will have any consequences – for example, for the programmes you use, your data protection strategy or even the functionality of your computer (especially older models).